Pressemitteilung: Forschung zum kolonialen Erbe verstetigen

Zur Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage (22/15611) „Erinnerungskonzept Hamburgs koloniales Erbe“ erklärt Sami Musa, MdHB:

„Das Erinnerungskonzept des Senats weist fatale Lücken in der Aufarbeitung des kolonialen Erbes unserer Stadt auf, die sich in der Antwort des Senats widerspiegeln. Leider widerspricht die Antwort des Senats dem Versprechen der Verstetigung und Zukunftssicherung der Forschungsstelle ‚Hamburgs (post-)koloniales Erbe / Hamburg und die frühe Globalisierung‘, wie sie sowohl in den Etatverhandlungen der Bürgerschaft 2022 wie auch in der Bürgerschaftssitzung vom 10.04. 2024 von allen Parteien außer der AfD gemacht wurden. Nun ist nur noch von einer Anschubfinanzierung die Rede, die weiteren Gelder müssen über Drittmittel eingeworben werden. Das ist keine Verstetigung. Damit wird die Forschungsstelle, die bisher die einzigen greifbaren Erfolge in der Aufarbeitung des kolonialen Erbes Hamburgs vorweisen kann, de facto unsichtbar gemacht.

Das Versäumnis des Senats, ein Konzept für den Baakenhafen zu entwickeln, wurde erst in Angriff genommen, nachdem die Forschungsstelle darauf hingewiesen hatte. Die Expertise der Forschungsstelle wird vom Senat nicht genutzt, sondern ist nur durch deren proaktives Engagement überhaupt auf dem Schirm von Rot-Grün. Ich fordere, dass der Senat seine Zusage einhält, die Forschungsstelle zu verstetigen und ihr eine unabhängige und finanziell gesicherte Zukunft zu ermöglichen.“